„Die Kinder lernen wie es ist, gehört zu werden“

Im FRÖBEL-Kindergarten WOLKE 7 gibt es seit 2019 ein Kinderparlament. Jetzt begleitete der Deutschlandfunk Kultur die Kinder bei einer Parlamentssitzung.

Zwei Kinder schauen sich an, sprechen miteinander und lachen.

Mitbestimmung und Teilhabe wird von den Kindern und pädagogischen Fachkräften im FRÖBEL-Kindergarten WOLKE 7 täglich gelebt. Seit 2019 gibt es in der Einrichtung ein Kinderparlament. Hier diskutieren die Kinder unterschiedliche Themen rund um ihren Alltag in der Kita, besprechen Regeln und klären aktuelle Konflikte.

Vor Weihnachten bekamen die Kinder ganz besonderen Besuch. Vivien Leue, Nachrichtenredakteurin und Reporterin beim Deutschlandradio, besuchte die Kinder für einen Beitrag und informierte sich, wie das Thema Mitbestimmung in der Einrichtung gelebt wird.

Das Kinderparlament

Immer montags nach dem Mittagessen trifft sich das Kinderparlament der Einrichtung im Bewegungsraum. Die beiden Erzieherinnen Tanja Wenzel und Lisa Schmitz leiten das Parlament. Im Voraus werfen die Kinder ihre persönlichen Anliegen in einen dafür bereitgestellten Briefkasten, entweder in Form eines Briefes oder eines Bildes. Das können Wünsche oder auch Dinge sein, die ihnen gerade nicht so gut gefallen oder die sie ansprechen möchten. „Wir besprechen hier beispielsweise allgemeine Veränderungen, das Mittagessen für die nächste Woche, gemeinsame Feste und Ausflüge“, erklärt die Leitung Nannette Schöpgens.

Die Kinder selbst übernehmen die Leitung der Parlamentssitzungen. Der Vorstand des Parlaments begrüßt die anderen Kinder mit einem Begrüßungslied, leert den Briefkasten und nimmt Wortmeldungen dran. So üben die Kinder im vertrauten Miteinander ihre Meinung zu äußern. Sie stärken ihr Selbstbewusstsein und erfahren, dass sie gemeinsam etwas bewegen können. Bei Abstimmungen werden verschiedene Verfahren angewandt. Bei einfachen Fragen stimmen die Kinder per Handzeichen ab. Bei umfangreicheren Abstimmungen nutzen sie die Möglichkeit per Muggelstein oder klemmen Wäscheklammern an entsprechende Bilder.

„Die Kinder können einfach schon mal üben wie es ist, in großer Gruppe zu sprechen, ihre Meinung zu äußern und erfahren wie es ist, gehört zu werden“, fasst Erzieherin Tanja Wenzel zusammen. „Das macht ganz viel mit dem Selbstwertgefühl.“

Zum Beitrag von Deutschlandfunk Kultur

Wir haben Rechte: Fröbel-Leitbild für Kinder

Alle Kinder haben die gleichen Rechte – egal wo sie wohnen, mit wem sie zusammenleben, wie groß oder klein sie sind, in welchen Kindergarten sie gehen oder welche Sprache sie sprechen. Das Buch „Wir haben Rechte“ stellt in kindgerechter Sprache und anschaulich illustriert die Rechte der Kinder dar, die in unserer pädagogischen Arbeit besonders wichtig sind.

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